Als erstes muß für alle späteren Versuche der Integrator geeicht werden. Um keine Temperaturdrift zu erhalten, muß man das Gerät vorher ungefähr 10 Minuten warmlaufen lassen. Danach legt man am X-Eingang des XY-Schreibers eine konstante Spannung an. Der 1000-te Teil dieser Spannung wird nun auch auf den Integrator gelegt. Man startet den XY-Schreiber und beläßt die Eingangsspannung 60 Sekunden lang. Um später mit 2 Meßwerten rechen zu können, haben wir noch die Spannung umgepolt und den Versuch wiederholt.
Mit der erhaltenen Kurve kann man so den K-Faktor berechnen:
Ua Spannung vom Integrator; Ue Spannung von Spannungsquelle
gemessene Werte:
1. Ue = 14,0 V , Ua = 12,4 V; t = 60 s => K = 14,76 1/s
2. Ue = 13,9 V , Ua = 12,4 V; t = 60 s => K = 14,87 1/s
Wir erhielten damit für K zwei fast identische Werte und
haben danach mit K = 14,8 1/s weitergerechnet.
Als nächstes haben wir die Hysteresekurve von Weicheisen gemessen. Dazu stellten wir folgenden Versuchsaufbau her:
Um eine Neukurve zeichnen zu können, muß zuerst der Probekörper entmagnetisiert werden. Dies kann dadurch erreicht werden, indem man die Hystereseschleife mit immer geringerem H durchfährt. Damit läßt sich theoretisch die Entmagnetisierung zwar nicht vollkommen erreichen, da immer eine kleine Remanenz beibehalten wird, aber praktisch ist er fast entmagnetisiert.
Nun mußten wir noch einen Nullpunkt einstellen und das dazugehörige Koordinatensystem einzeichnen. Danach haben wir mit der entmagnetisierten Probe die Hysteresekurve neu durchfahren, wobei wir bis zur maximalen Stromstärke von 1,75 A gegangen sind.
Die Hysteresekurve ist zu den eingezeichneten Koordinatenachsen nicht ganz punktsymmetrisch, wie sie es eigentlich im Idealfall sein müßte. Dies kommt daher, daß sich der Probekörper trotz der oben erwähnten Behandlung nicht ganz entmagnetisiert hat. Wir haben die Achsen dadurch zentriert, daß wir bei der Messung der Spannung für die Remanenz und Sättigung beide Werte der Kurve, d.h. oben/unten bzw. links/rechts, gemittelt haben.
Aus der aufgezeichneten Kurve haben wir folgende Spannungswerte entnehmen können:
|
U (B) [V] |
U (Br) [V] |
U (Hs) [V] |
U (Hc) [V] |
U(1) |
8,2 |
2,4 |
2,10 |
0,22 |
U(2) |
7,8 |
2,4 |
2,04 |
0,22 |
U (mittel) |
8,0 |
2,4 |
2,07 |
0,22 |
Dadurch kann man mit:
Uy: Spannung am Integrator;
N1 N2: Wicklungen Primär-/Sekundärspule (100/2000);
l1: Länge der Primärspule (0.034m);
a: Spulenöffnung (0.020 m);
Fm: Querschnittsfläche der Probe
(Weicheisen: 3,52*10-4m2, Ferrit: 1.96*10-4 m2, AlNiCo: 1,80*10-4
m2);
K: Integrationsfaktor (14,8 1/s);´
R: Umax/Imax = V / 1,75 A = 1,2 W
die magnetische Feldstärke der Primärspule und den magnetischen Fluß der Probe errechnen.
Als Werte erhielten wir
Stoff |
Induktion B [Vs/m2] |
Remanenz Br [Vs/m2] |
Sättigung Hs [A/m] |
Koerzitiv Hc [A/m] |
Weicheisen |
0,769 |
0,231 |
4137 |
440 |
Ferrit |
0,431 |
0,034 |
4137 |
60 |
Dauermagnet |
|
0,019 |
|
|
Den selben Versuch haben wir nun auch für eine Ferritprobe ausgeführt. Da die Hysteresekurve jedoch viel enger an der y-Achse liegt, haben wir, um die Remanenz genauer bestimmen zu können, die Auflösung des XY-Schreibers erhöht. Wir errechneten aus:
|
U (B) [V] |
U (Br) [V] |
U (Hs) [V] |
U (Hc) [V] |
U (1) |
2,5 |
2,08 |
0,03 |
|
U (2) |
2,5 |
0,2 |
2,06 |
0,03 |
U (mittel) |
2,5 |
0,2 |
2,07 |
0,03 |
mit denselben Formeln die Daten für Induktion, Remanenz, Sättigung und Koerzitivfeldstärke. Die Werte haben wir auch in die vorherige Tabelle geschrieben.
Um die Remanenz eines Dauermagneten zu messen, mißt man im Endeffekt die in die Sekundärspule induzierte Spannung.
Wir erhielten einen Wert von:
U(ind) = 0,1 V
Nach Einsetzen in die obigen Formeln kann man so wieder die
Remanenz errechnen:
Br = 0,019 Vs/m2